Anfang des 20. Jahrhunderts war das Furzen eine Kunstform. Andre Heller hat es in seiner Show „Palast der Winde“ 1987 wieder aufleben lassen. Ebenso Mozart empfand Spaß beim „wackeren Furz“. Mir kommt das, was in der aktuellen Kunstszene praktiziert wird, dieser Kunstform sehr nahe. Ich als kleiner, unbedeutender Künstler bin eher ein leiser Kunstfurzer, dem einiges als Kunstschaffender im Kunstbetrieb mächtig stinkt.
Doch es gibt begnadetere Kunstfurzer als mich. Sie dürfen schon eine Melodie mit ihren Abwinden in der Öffentlichkeit spielen. Dessen ungeachtet reichen meistens ihre öffentlichen Auftritte nicht, um ihren Lebensunterhalt damit zu bestreiten.
Die überhebliche Rolle der Kunstvermittler
Überdies gibt es Kunstvermittler, Agenten, Kritiker, Galeristen und Kuratoren, die kein Blatt vor den Allerwertesten nehmen, wenn sich ihnen ein unbedeutender Kunstfurzer in den Weg und ihre Urteile in Frage stellt. Sie stänkern in der Öffentlichkeit mächtig gegen den Kunstrebellen, damit dieser sich zeitlebens nie mehr vor ihre Nase stellt und sie belästigt.
So haben meine ärgsten Kritiker hin und wieder in meinen jungen Jahren als ich mich noch um öffentlichen Ausstellungen bemüht habe, vernichtend prophezeit: „Ich werde nie eine Rolle bei ihnen oder in der Kunstszene spielen.“ Ich finde sie haben Recht gehabt, weil sie dafür kräftig mit gesorgt haben. Nur ignorieren sie dabei, dass viele, die vor Jahrzehnten noch keine Rolle gespielt haben, auch ohne ihr Urteil nun heute nicht mehr aus der aktuellen Kunstszene weg zu denken sind. Deshalb sind die zeitgenössischen Kunstkritiker eben keine göttlichen Propheten.
Der launische Geschmack des Kunstpublikums
Was den Geschmack des Kunstpublikums angeht, orientiert der sich meist am Allerwertesten der Kunstkritik. Weshalb die Kunstkritik bekanntlich gebetsmühlenartig mit Namen von Künstlern, Kunstbegriffen und Kunststilen umgeht. Statt vorwiegend die Sinne des Publikums zu erweitern, wird der erstaunten Öffentlichkeit von den Kunstvermittlern hin und wieder ein neuer emotionaler Kracher präsentiert. Jedenfalls reiht der Kracher sich für eine gewisse Zeit in die Reihe der unumstößlichen Größen ein, bevor sie später wieder kommentarlos einfach verschwinden. Hier unterscheidet sich der Kunstbetrieb nicht wesentlich von der Popkultur.
Die Kurzsichtigkeit der Kunstkritik
Oft wird mir von der zeitgenössischen Kunstkritik vorgeworfen: Meine Fotos, die ich verwende, wären entweder in der Motivwahl zu beliebig oder von meiner digitalen Bildbearbeitung zu verfremdet. Desweiteren ignorieren sie in ihrer Kurzsichtigkeit, dass ich Wert auf die persönliche Wahrnehmung von Wirklichkeit lege, die mir beim Erkennen des Unterschieds zwischen Traum und Wirklichkeit erhellende Hinweise liefern.
Jedenfalls haben diejenigen, die sich vernichtend über meine Arbeiten geäußert haben, noch soviel zu sagen, dass meine Kunst mein geliebtes Steckenpferd bleibt. Nichtsdestotrotz bereitet mir mein Steckenpferd soviel Freude und Selbsterkenntnis, dass ich es nicht vermissen möchte.
Darüber hinaus bin ich mir im klaren, dass meine Sichtweise höchst subjektiv ist. Sie hilft mir zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. So sind mir meine Traumerlebnisse sehr bewusst und klar geworden.
Unter dem Strich kann jeder, der Interesse an meinen Arbeiten hat, meine neuesten und älteren Arbeiten zeitlich unbegrenzt auf meiner Webseite ansehen und sich seine eigene Meinung bilden. Wer sie gerne mir per Email mitteilen möchte, kann das jederzeit tun. Ich werde sie ernst nehmen und angemessen beantworten
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Email an Klaus- H. Schader