Paul Gecko entdeckt in einem unscheinbaren Hotel seine Wurzeln in einem Unendlich-Pool, die ihn zum übers Wasser gehen und sich selbst erforschen anregen.
Da es schon sehr spät ist und er keine Lust verspürt noch weiterzufahren, stellt Paul sein Fahrzeug ab und quartiert sich hier ein. Im Grunde genommen erwartet er nicht viel Komfort. Folglich nimmt er das erst beste Zimmer. In dem Zimmer gibt es kein richtiges Bett, sondern eine Wanne, die wie ein alter kleiner Kahn aussieht. In dem Kahn liegt eine Matratze mit schlichtem Bettzeug. Seltsamerweise ist der Bug am Kahn nicht ordentlich verfugt, sodass der Kahn im Wasser jederzeit auseinander brechen würde. Das findet er merkwürdig.
Weil er noch Zeit vorm Einschlafen hat, vertritt er sich draußen vorm Hotel ein wenig die Füße. Zu seinem Erstaunen liegt die luxuriöse Terrasse des Hotels direkt an einem breiten Strand, an dem sich viele Gäste tummeln. Er erinnert sich an seinen letzten Urlaub auf der Berger Alm. In dem Resort Hotel Feuerberg befand sich ein Unendlich-Pool. Der Unendlich-Pool hieß so, weil wenn er im Wasser schwamm, blickte er übers Wasser direkt aufs Alpenpanorama.
Die perfekte Täuschung am Unendlich-Pool
Dort hat er sich auf dem Beckenrand gehend von seiner Frau im Wasser so fotografieren lassen, dass es aussah, als ob er übers Wasser gehen und im Himmel schweben würde. Viele Badegäste gehen auch in seinem Traum übers Wasser. Das ist unmöglich! Woraufhin er bemerkt: Er befindet sich in einem Traum. Sofort ergreift er die Gelegenheit und geht im Unendlich-Pool übers Wasser.
Paul fühlt sich wie Jesus und sieht schon seine Jünger um sich. Auf einmal schmerzen seine Füße und er geht unter. Irritiert fragt er sich: Ob er auch am Kreuz mit durchlöcherten Füßen sterben wird. Doch ihm wird klar, das wird nicht geschehen, denn er befindet sich in einem Traum. Nachdem Paul seine Füße mehrmals überprüft hat, kann er lange seinen klaren Traumzustand aufrecht halten, indem er sich mehrmals bewusst und deutlich sagt: Ich befinde mich in einem Traum. Nun kann er seinen Traum für weitere Grundlagenforschung nutzen. Anfangs taucht er ins Wasser des Unendlich-Pools ein und überprüft, ob der Zustand des Schwimmens identisch mit dem Schweben im Traum ist. Tatsächlich gibt es keinen Unterschied. Daraufhin versucht er mutig, ohne Atemgerät zu tauchen.
Dabei prüft Paul, ob er ohne Luft zu holen lange unter Wasser tauchen kann. Auch das funktioniert einwandfrei. In der Folge taucht er tiefer und tiefer. Er entdeckt das Leben auf dem Meeresgrund neu. Bunte, bizarre Fische und fantastische Korallenriffe begegnen ihm hier.
Paul will mehr über sich und das Leben auf Erden wie es einmal war wissen. Deshalb taucht er in die verborgensten Winkel der Unterwasserhöhlen. Er gelangt in einen Raum, der ein Land vor unserer Zeit sein könnte. Hier leben monströse Dinosaurier, Wasserschlangen und Urtiere. Ein wenig mulmig ist ihm dabei in der Magengrube. Hier herrschen die Prinzipien: fressen oder gefressen werden oder Fortpflanzen so oft und so lange es geht. Jedenfalls ahnt er, hier ist die Arche frühen Lebens, die über die Zeit hinweg in ihm überlebt hat. Mit anderen Worten, es ist seine Triebfeder, die unersättlich ist und immer wieder gestillt werden muss. Diese Triebfeder regelt über das Unbewusste sein Handeln, Denken und Überleben.
Die Suche nach einer Antwort
Dennoch gibt Paul sich damit nicht zufrieden und will ins Unterbewusste vorstoßen, um zu erfahren, was die Menschen verbindet. Er öffnet eine unsichtbare Tür zu einem versteckten Ort des Wissens. Anschließend geht er einen alten verstaubten engen Gang entlang. Am Ende dieses Gangs befindet sich ein Schulraum mit vielen schweren Bücherregalen. Er denkt, hier muss der Ort sein, an dem er erfahren kann, was die Menschen verbindet.
Allerdings findet Paul in dem Schulraum nur hölzerne, unbeholfene Meisterschüler, die keinen blassen Schimmer vom Unterbewussten haben. Plötzlich taucht ein selbstverliebter Meister aus der Versenkung des Raumes auf. Mit mahnender, strenger Stimme fragt er in die Runde, wer will hier krankfeiern und den Unterricht schwänzen? Paul merkt, es gibt keine papierenen Lehrbücher, die seine Frage nach der letzten Wahrheit beantworten.
Wenn Paul zu tief in die letzten Wahrheiten vordringen will, wird das Wissen schal, muffig, abgestanden und ausdruckslos. Im Gegenteil, wer die letzten Wahrheiten verkündet, wirkt nur besserwisserisch und belehrend!
Letzten Endes hat Paul keinen Bock auf schulmeisterliche Belehrungen. Dennoch hat er genügend gesehen, um ein eindrucksvolles Erlebnis mit nach oben ins Wachbewusstsein zu nehmen. Paul hält jetzt eine Ur-Information in seinen Händen, die er mit ins Wachbewusstsein mit hinübernimmt.
Erfüllt und voller Energie wacht er aus seinem Klartraum auf. Es bleibt ihm die Erkenntnis, dass niemand ihm diese Erfahrung abnehmen kann. Die Ur-Information seines Klartraumes muss jeder für sich selbst erfahren. Sie ist nicht mit anderen direkt teilbar. Infolgedessen verbindet ihn dieses Handicap mit anderen Menschen.
Ein Vortrag in der Volkshochschule über Klarträume
Als Paul Gecko wieder einschläft, soll er in einem Volkshochschulkurs einen Vortrag über die Bedeutung von Klarträumen in der Kunst halten. Unvorbereitet trifft er in der Volkshochschule ein. Denn er weiß nicht, was er in seinem Vortrag vorbringen soll. Außerdem hat er keine Ahnung, was sein Publikum von ihm erwartet. Die Frau, die den Volkshochschulkurs leitet, weist ihn auf einen Büchertisch hin. Auf dem liegen 5 rote Bücher, in denen folgende Titeln behandelt werden:
- Klarträume im Schlaflabor
- Klarträume zur Bewältigung von Traumas (wiederkehrende Albträume)
- Bedeutung von Klarträumen in der Kunst
- Astralreisen in Klarträumen
- Lebensbewältigung und Wahrsagung mit Klarträumen
Paul ist irritiert und möchte gerne wissen, worüber er referieren soll. Die Leiterin des Kurses bittet ihn, genauer hinzuschauen. Tatsächlich fangen die Titel an zu leuchten. Sie scheinen die Erwartungshaltung der Leser und des Vortragspublikums wiederzugeben. Die ersten drei Titel schimmern nur schwach im weißen Licht. Dafür leuchtet der 5. Titel schon stärker. Allerdings der 4. Titel scheint im gleißenden Licht sich vollständig aufzulösen.
Als Paul die Kursleiterin ansieht, bemerkt er auch bei ihr einen Strahlenkranz, der wie Sonnenlicht um sie herum flackert. In den Religionen und bei den Esoterikern sind die Bücher voll mit diesen Strahlenkranzbildern, die auch Astralkörper genannt werden und die Ausstrahlung eines besonderen Menschen ausdrücken sollen. Die Ausstrahlung oder das Charisma eines besonderen Menschen strebt jeder gerne an. Denn diesen besonderen Menschen folgen blind ergeben ihre Bewunderer. Doch was bedeutet der Astralkörper in Träumen?
Paul ist ratlos. Ihm scheint die charismatische Wirkung auf andere Menschen zu fehlen. Im Grunde genommen befürchtet Paul, dass er dieses Traumphänomen nicht vermitteln kann. Mit anderen Worten bittet er die Kursleiterin, ihm beim Vortrag, als leuchtendes Beispiel zu assistieren. Gemeinsam gehen sie hoch in den Vortragsraum.
Paul wacht aus seinem Traum auf. Vor ihm steht seine Frau. Ihr fehlt die Ausstrahlung der Traumkursleiterin. Seine Frau ermahnt ihn: „Du Schlafmütze, stehe endlich auf, denn wir haben heute einen wichtigen Termin!“ Am liebsten würde Paul jetzt zurück in seinen Traum. Denn ihm dämmert, der Astralkörper der Kursleiterin war ein Zeichen für ihn, dass es sich um seine Traumfrau und um keine reale Frau handelt. Schade nur, dass er dabei die Chance verpasst hat klar zu träumen!
Email an Klaus- H. Schader