Im Traum hilft mir eine junge Restauratorin, meine realistischen Gemälde zu Ende zu malen. Ich bin froh, dass mir jemand bei meiner aufwendigen Detailarbeit gute Dienste leistet. Exakt zieht sie meine Striche nach, die bis jetzt nicht fertig oder brüchig sind. Jedoch stelle ich fest, dass ihr die Arbeit nicht schmeckt. Deshalb frage ich sie, ob sie lieber etwas anderes malen würde. Sie würde lieber freier, expressiver und bunter arbeiten.
Ich komme ihr entgegen und würde gerne ihren expressionistischen Pinsel-Gestus in meinen Bildern integrieren. Anfangs ist sie begeistert. Allerdings weiß sie nicht, ob ihr freier Malstil mit meinen hyperrealistischen, glatten Bildern harmonieren würde. Entgegenkommend antworte ich ihr, sie könnte einfach über meine Bilder ihren persönlichen Pinsel-Gestus malen und ich würde nicht so genau hinsehen. Im Gegenzug könnte sie mir ermöglichen, das eine oder andere Detail ausführlicher herauszuholen.
Dennoch zögert sie. Ich gebe ihr die Chance, in Ruhe darüber nachzudenken. Als Ihre temperamentvolle Freundin, die in vielen Situationen emotional urteilt, von unserem Deal hört, interveniert die Freundin heftig. Sie empfindet es als Verrat, wenn ein Hyperrealist in den Bildern der expressiven Malerin herumpfuscht.
Schließlich distanziert sich die Malerfreundin verstört und zweifelnd von mir. Unser gemeinsames Projekt, das unser gemeinsames Kind werden sollte, steht hilflos zwischen den unversöhnlichen Kunstwelten meines exakten realistischen Malstils und ihrer gestischen Malerei. Ich stelle mir die Frage, wie ich sie aus ihrer versteinerten Position befreien kann? Leider finde ich keine schlüssige Antwort und wache auf.